Alle unsere Erfahrungen sind in uns gespeichert. Unser aktives Gedächtnis, unser Unterbewusstsein und auch unser Körper „wissen", was sie erlebt haben. Und weil sie es „wissen", können sie mehr oder weniger angemessen handeln, denn die Welt verändert sich in jedem Augenblick. Die Lebewesen-Zellen teilen sich, alles wächst und verwandelt sich, die Blätter werden rot, wir werden älter, der heutige Tag unterscheidet sich immer vom gestrigen, auch wenn wir uns selbst manchmal wie Murmeltiere vorkommen...
Das, was uns geschieht, was wir als äußere Reize wahrnehmen, vergleichen wir immer mit den früheren Erfahrungen und entscheiden uns aufgrund dessen so oder anders zu reagieren. Es geschieht innerhalb von Millisekunden, instinktiv, intuitiv. Habe ich eine Pilzvergiftung erlebt, wehrt sich mein ganzes Sein gegen den Pilzgeruch, damit ich nicht in Gefahr komme. Habe ich als Kind Schläge erlebt, spannt sich in mir alles an, sobald in meiner Umgebung etwas geschieht, was ich als Bedrohung deuten könnte. Diese Reaktion geschieht augenblicklich, lange bevor ich überhaupt verstehe, welche Sinneseindrücke mir überhaupt diese Information geliefert haben.
Und genau an dieser Stelle setzt unsere innere Arbeit an. Denn nicht alle Pilze sind giftig. Nicht jeder Handbewegung oder jedem scharfen Wort liegt die Verletzungsabsicht zugrunde. Wenn wir darüber nachdenken, wissen wir es auch. Aber unser Unterbewusstsein reagiert schneller.