Nein, es gibt keine „schlechten Menschen", im Wesentlichen ist keiner gut oder schlecht. Moralische Bewertungen braucht nur ein System, um die Schäfchen in Gehorsam zu halten.
In Verbundenheit mit der Mutter aufgewachsenen, sehnen wir uns unser Leben lang nach dem Vertrauen und der Sicherheit, die wir damals in ihrem Bauch hatten, nach Liebe, nach Dazugehören, ein Teil von etwas Größerem sein, Sinn haben. Unser Verhalten ist nicht immer würdevoll – als Kinder haben wir gelernt die Ellbogen zu benutzen, um gesehen zu werden. Als Erwachsene greifen wir automatisch zu den gelernten Strategien, wir instrumentalisieren andere und lassen uns instrumentalisieren in der Fehlannahme, dass nur so das Überleben für uns möglich ist. Nur ist die Angst kein guter Ratgeber.
Fakt ist, dass wir uns immer weiter vermehren, dass wir mit der Zunahme der Bevölkerung Strukturen geschaffen haben, in welchen einige wenige Gruppen auf Kosten anderer viel größerer Gruppen sich eine vermeidliche Sicherheit schaffen, ohne zu begreifen, dass „der Tod keine Taschen hat". Dass die letzten 100 000 Jahre Kriege es nicht geschafft haben, dass wir uns glücklich fühlen. Und ich glaube, dass diese Regeln nicht von den Machthabenden geändert werden, denn das über die letzten Jahrhunderte entstandene System mit all seinen „dunklen Seiten der Macht" ist auf Selbsterhalt programmiert. Aber was ich fest glaube, ist, dass jeder Einzelne im Kleinen und so mehrere Menschen in Wellen im Größeren das System von Innen verändern können.
Und ganz ehrlich: ist es Euch wichtig, ob das Bewusstsein im Thalamus oder im Striatum seinen ersten Sitz hat? Was bringt Euch dieses Wissen persönlich? Lasst uns lieber uns auf den Weg machen, unser Wesen zu entdecken, nicht zu denken oder zu verstehen! Die Intuition wahrzunehmen, anstatt sie zu erklären! Gefühle zu fühlen, anstatt sie zu kontrollieren! In Würde zu handeln, anstatt andere zu instrumentalisieren.
Macht euch auf den Weg! Wie? Buddha soll einmal gesagt haben: Es ist egal, was du tust, wenn es dich weiter auf dem Weg der Selbsterkenntnis bringt...
Nur Bücher lesen reicht nicht. Und meditieren reicht auch nicht. Beginnt mit Mini-Schritten. Sagt einem Unbekannten auf der Straße heute, seine Augen strahlen, anstatt ihn gedanklich abzuwerten.
Ein kleiner Schritt. Verbunden mit meinem Wesen.