Wir kommen aus der absoluten Verbundenheit mit der Mutter auf diese Welt. Und die Suche nach Kontakt und Nähe bleibt ein lebenslanges menschliches Thema.
Von Anbeginn unseres Lebens möchten wir im Grunde nichts anderes als dazu gehören, geliebt und gesehen werden (siehe dazu das Buch des schwedischen Kinderarztes Prof. Dr.
Carl Hugo Lagercrantz „
Die Geburt des Bewusstseins"). Um dieses Ziel zu erreichen übernehmen Kinder nicht nur die Verhaltensweisen der ersten Bezugspersonen, sondern auch ihre Meinungen, ihre Weltbilder, ihre Glaubenssätze, allerdings nicht nur die positiven, sondern auch diejenigen, die den Eltern weniger gefallen. So weiß ein Kind ziemlich schnell, wie es sein muss, damit es den Eltern gefällt und sie es mögen. Leider geht in der Zeit der Anpassung die Authentizität immer mehr verloren.
Diese Prozesse nannte Bob Hoffman „Negative Liebe" – die Bemühung des Kindes die Liebe der Eltern zu erlangen, indem es alles übernimmt, was sie ihm vorleben, oder irgendwann resigniert und dagegen rebelliert. Aber beides aus tiefer Liebe, die ein Leben lang in uns schlummert.
Auch die neuere Gehirnforschung mit ihren Ergebnissen zu Themen wie „Plastizität des Gehirns" und die „evolutionsbedingte Anpassungsfähigkeit", findet erstaunliche Hinweise dafür, dass wir nicht als einsame Wesen geboren werden und bleiben, sondern ein Leben lang nach Liebe und Geborgenheit streben. Der Hirnforscher
Gerald Hüther beschreibt diese Phänomene sehr verständlich in seinem Buch „
Bedienungsanleitung für ein menschliches Gehirn".
Im Hoffman Prozess erforschen die Teilnehmer die eigene Geschichte und auch Themen, die aus dem Mangel an Verbundenheit entstehen, wie z.B. Strategien des Gefallen-Wollens, das Sich-Wertlos-Fühlen oder auch die Selbstüberschätzung. Sie erlernen Techniken diese Mechanismen zu erkennen und zu lösen. Dann muss man ihnen nicht mehr automatisch folgen, sondern man gewinnt die ursprüngliche Verbundenheit und das Vertrauen in das Leben zurück, anstelle von Einsamkeit und Manipulation.